In unserem dritten Beitrag liest du, warum Obstbäume, Hecken und Sträucher in keinem Garten fehlen sollten.
Frühblühende einheimische Sträucher und Bäume sind besonders ergiebige Futterquellen für Wildbienen. Wenn du die Möglichkeit hast, pflanze die passenden Gehölze in deinem Garten. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst, doch auch im Frühjahr kannst du noch gut bestimmte Sträucher pflanzen. Weiden sind etwa mit ihren früh blühenden Weidenkätzchen ideal. Du bekommst sie in Baumschulen und Gärtnereien.
Pflanze Obstbäume
Im Herbst kannst du Obstbäume pflanzen, etwa Kirsch-, Pflaumen-, Mandel-, Aprikosen- oder Pfirsichbäumchen. Manche der Bäumchen kann man auch im Topf kaufen und damit sogar Obstbäume auf den etwas grösseren Balkon holen. Übrigens mögen Wildbienen auch sehr gerne einheimische Ahorn-Arten und Zierkirschen sowie Wildpflaumen.
Lass alte Obstbäume stehen
Noch wichtiger als neue Obstbäume zu pflanzen ist es, alte Exemplare stehen zu lassen. Diese sind oft innen etwas morsch, haben Astlöcher und bieten somit vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf – auch Wildbienen. Sollte die Ernte auch nicht mehr so üppig ausfallen, die Natur ist auf alte Bäume angewiesen. Grundsätzlich gilt: je älter desto wertvoller.
Auch wenn die Ernte nicht so üppig ausfällt, bieten alte Obstbäume wertvollen Lebensraum für Insekten.
Die einheimische Hecke leicht gemacht
Für die immergrüne Hecke gibt es zwei ausgezeichnete heimische Kandidaten: Für eher schattige Orte eignet sich die Stechpalme und für sonnigere Stellen der Liguster. Beide haben weisse, kleine Blüten und bieten reichlich Pollen und Nektar für die heimischen Wildbienenarten.
Wo die Hecke nicht unbedingt immergrün sein muss, eröffnet sich eine grosse Vielfalt weiterer Möglichkeiten: Besonders wertvoll für Wildbienen sind Schwarzdorn, Weissdorn, Berberitze, Gemeiner Kreuzdorn und Faulbaum. Alle diese Sträucher bilden auch nahrhafte Früchte für die heimischen Vögel aus.
Die Forsythie ist vielleicht hübsch, aber für unsere heimischen Bestäuber nutzlos.
Ersetze Exoten
Viele Sträucher und Bäume sind vielleicht hübsch, aber für unsere heimischen Bestäuber nutzlos. Zu den häufigsten gehören Forsythie, Hortensie, Thuja und Rhododendren. Andere locken zwar zum Teil Insekten an, sind jedoch invasiv und gefährden die heimische Flora. Hierzu zählen Kirschlorbeer, Robinie und Schmetterlingsflieder. Ersetz diese Exoten mit heimischen Arten: Du wirst staunen, wie die Natur in deinem Garten erblüht.
Diese Gehölze sind bei Wildbienen äusserst beliebt:
- Weiden (z. B. Salix caprea, Salix purpurea, Salix viminalis) Achtung: Frage nach männlichen Exemplaren.
- Steinobst (z. B. Pfirsich, Nektarine, Aprikose, Kirsche, Zwetschge, Sauerkirsche, Mirabelle, Mandeln)
- Kernobst (z. B. Äpfel, Birnen, Quitten, Mispel, Speierling und Eberesche)
- Weissdorn (Crataegus monogyna und Crataegus laevigata)
- Schwarzdorn (Prunus spinosa)
- Vogel-Kirsche (Prunus avium)
- Einheimische Ahorn-Arten wie der Feld-, Berg- und Spitz-Ahorn (Acer campestre, Acer pseudoplatanus und Acer platanoides
Diese Gehölze sind bei Wildbienen äusserst beliebt:
- Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris)
- Gemeiner Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
- Faulbaum (Frangula alnus)
Sechs praktische Tipps für die richtigen Gehölze
Tipp 1: Bei den Weiden und der Stechpalme gibt es männliche und weibliche Pflanzen. Nur die männlichen Pflanzen haben Pollen. Frage daher beim Kauf nach Männchen.
Tipp 2: Weiden können auch hervorragend als Stecklinge vermehrt werden. Schneide diese im Spätwinter, stelle sie in ein Wasserglas oder stecke sie in feuchte Erde, bis sie Wurzeln schlagen. Pflanze sie im Frühling in einen grossen Topf oder in den Garten.
Tipp 3: Wenn du im Garten einen Obstbaum pflanzen möchtest, wähle eine möglichst krankheitsresistente Sorte, die du nicht spritzen müssen. Frage den Spezialisten.
Tipp 4: Versuche stets, einheimische Bäume und Sträucher zu pflanzen. Diese sind immer wertvoller für die Natur als Exoten.
Tipp 5: Stirbt ein alter Baum langsam ab, lasse ihn so lange wie möglich stehen. Wenn er zur Gefahr für die umliegenden Gebäude wird, schneide ihn bloss zurück und verzichte auf eine Fällung: Auch der tote Stamm ist äusserst wertvoll für Insekten und Vögel.
Tipp 6: Muss man den Baum schliesslich doch fällen, behalte den morschen Stamm. Mehr dazu in unserem nächsten Blog-Beitrag.