Wildbienen fördern
Nistplätze für Hohlraumnister & andere Arten schaffen
Innerhalb der faszinierenden Welt der Wildbienen bilden die Hohlraumnister eine bedeutende Gruppe, die etwa zwanzig Prozent der heimischen Wildbienen ausmacht. Im Gegensatz zu anderen Arten, die fähig sind, eigene Löcher zu bohren, sind Hohlraumnister auf bereits vorhandene Gänge angewiesen. Auf dieser Seite erklären wir dir, wie du mit Totholz, einem BeeHome, markhaltigen Stängeln und sogar Schneckenhäusern bestimmte Wildbienen-Arten fördern kannst.
Totholz als Nistplatz für Wildbienen
Wenn sich Baumpilze über abgestorbenes Holz hermachen, wird es morsch. Viele Bienen lieben das so sehr, dass sie ihre Nester aussschliesslich in solchen morschen Holzstämmen bauen.
Dabei knabbern sie mit ihren starken Beisswerkzeugen Gänge in das weiche, aber gleichzeitig stabile Material. Wenn morsches Holz an trockenen, sonnigen Plätzen liegt, wirkt es auf die Bienen wie ein Magnet, denn sie lieben Wärme über alles.
Zu den häufigen Bewohnern dieser Nistplätze zählen verschiedene Arten von Blattschneiderbienen, die Holzbiene oder die Wald-Pelzbiene.
Totholz anhäufen - So geht's
Standort:
Wähle für dein Totholz-Projekt sonnige Stellen mit trockenem Untergrund aus.
Material:
Nutze Wurzelstöcke, Stämme und dicke Äste von Laubhölzern. Als Nistplätze für Wildbienen eignen sich vor allem grössere, mit Insektenfrassgängen durchlöcherte oder weissfaule Holzstücke.
Erstellung & Pflege:
Die Förderung von Wildbienen mit Totholz ist besonders einfach umzusetzen, wenn du Zugang zu größeren Stücken von Totholz hast. Staple das Totholz und baue in die Höhe. Ziel ist es, eine Struktur zu schaffen, die wenig Bodenkontakt hat, um eine feuchte Zersetzung zu vermeiden. Du kannst auch Stämme senkrecht aufstellen, ähnlich wie Totempfähle.
Eine minimale Pflege ist nützlich, aber nicht nötig. Falls nötig, kannst du die Haufen alle drei Jahre von überwachsender Vegetation befreien.
Erklärvideo: Yannick zeigt dir, wie's geht
BeeHome Diversity als Nistplatz für zahlreiche Wildbienen
Das BeeHome Diversity ist speziell für die Bedürfnisse möglichst vieler hohlraumnistender Arten entwickelt worden. Mit Riesenschilf-Röhrchen und Massivholzbohrungen, die Durchmesser von 2 bis 11 mm anbieten und sorgfältig abgeschliffen sind, bietet es für zahlreiche Arten das ideale Zuhause. Das Totholz-Modul ermöglicht zusätzlich die Ansiedlung von Arten, welche ihre Gänge selbst bohren, wie der grossen Holzbiene.
Starte dein Wildbienen-Abenteuer mit einem BeeHome
Markhaltige Stängel als Nistplatz für Wildbienen
Es gibt etwa zehn Wildbienen-Arten, die ihre Brutzellen bevorzugt in überwiegend senkrecht stehenden, markhaltigen Stängeln anlegen. Diese Bienenarten zeigen eine beeindruckende Fähigkeit, indem sie sich ihre Nistgänge durch das Mark nagen und graben. Zu den häufig vorkommenden Arten, die diese Art von Nistplätzen nutzen, zählen die Kleine Holzbiene, die Stängel-Mauerbiene und die Keulhornbienen.
Stängelstrukturen anbieten - So geht's
Material:
Nutze markhaltige, verdorrte Pflanzenstängel, um auf diese Weise Wildbienen zu fördern. Pflanzen mit markhaltigem Stängel als Nistplatz sind: Himbeere, Brombeere, Wildrosen, Königskerze, Disteln, Kletten, Beifuss, Holunder
Erstellung & Pflege:
Schneide 30–50 cm lange Stücke und montiere sie einzeln oder
gebündelt senkrecht an sonniger Lage. Du kannst die Stängelstücke auch in Ritzen eines Steinhaufens stellen.
Alternativ kannst du Pflanzen mit markhaltigem Stängel anpflanzen und über mehrere Jahre stehen lassen. Kappe abgestorbene, braune Brombeerranken mit der Gartenschere. So kommen Wildbienen leichter an das
markhaltige Innere der Ranken.
Erklärvideo: Yannick zeigt dir, wie's geht
Schneckenhäuschen als Nistplatz für Wildbienen
Es gibt tatsächlich Wildbienenarten, die nur in verlassenen Schneckenhäuschen nisten. Wenn man die leeren Schneckenhäuser an kaum bewachsenen und trockenen Stellen bereitlegt, werden sie mit etwas Glück von Arten, wie der Goldenen Schneckenhaus-Mauerbienen oder der zweifarbige Schneckenhausmauerbiene (Osmia bicolor) besiedelt.