Wildbienen fördern
Nistplätze für bodennistende Wildbienen anlegen
Etwa drei Viertel unserer heimischen, nestbauenden Wildbienenarten nutzen den Erdboden als Nistplatz und benötigen dafür spezifische Bedingungen. Da viele der gefährdeten Wildbienen-Arten zu dieser Gruppe gehören, ist es von grosser Bedeutung, ihre Lebensräume zu fördern. Auf dieser Seite erklären wir dir, wie du eine Sandlinse anlegen und einen Beitrag mit natürlichen Abrisskanten leisten kannst.
Sandhaufen oder -flächen bauen
Standort:
Einen sonnigen und trockenen Platz – egal ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Denn der Bienensand kann auch in Töpfen prima genutzt werden und hilft so auch auf kleinerem Raum. Empfohlen wird allerdings eine Fläche von mind. 2–3 m2 (50–100 cm hoch). Besonders geeignet sind wenig frequentierte Stellen, da die Sandfläche nicht betreten werden sollte. Ideal sind Ruderalflächen.
Material:
Wir empfehlen einen ungewaschenen Sand mit leichtem Lehmgehalt. Yannick zeigt dir in unserem Erklärvideo, wie du den richtigen Sand erkennen kannst. Noch besser: In Zusammenarbeit mit Ricoter Schweizer Erde haben wir einen speziellen Wildbienensand entwickelt, der den Anforderungen der bodennistenden Bienen optimal entspricht. Der Sand ist hier online erhältlich. Gewaschener Kies oder in Baumärkten erhältlicher »Spielsand« sind als Nistsubstrate nicht geeignet.
Erstellung & Pflege:
Eine Sandlinse anzulegen, ist mit sehr geringem Aufwand verbunden. Du kannst Flächen oder Haufen aufschütten und den Sand gut andrücken. Je nach Gegebenheiten kannst du vorher eine Drainage anlegen. Die Anleitung findest du weiter unten auf dieser Seite. Zusätzlich können einzelne grössere Steine auf deine Sandlinse gelegt werden.
Du kannst die Haufen alle drei Jahre von überwachsender Vegetation befreien oder alternativ neue Haufen aufschütten. Verwende keine Herbizide. Eine minimale Pflege ist nützlich, aber nicht unbedingt nötig.
Partnerschaft mit RICOTER
Wildbienensand für insektenfreundliche Gärten
Seit 2022 gibt es im Sortiment von RICOTER einen speziellen Wildbienensand, der gemeinsam mit uns entwickelt wurde, um Wildbienenarten zu fördern, die den Erdboden als Nistplatz nutzen und dafür spezifische Bedingungen benötigen.
Wir haben uns mit Manuela Müller, Produktmanagerin bei RICOTER, über die Zusammenarbeit zwischen Wildbiene+Partner und RICOTER unterhalten.
Wildbienensand für die Förderung bodennistender Arten
Unser Wildbienen-Flüsterer Yannick hat bei der Entwicklung des Wildbienensandes mitgewirkt. In diesem Video erklärt er dir, wo es bei der Erstellung einer Sandfläche für bodennistende Arten drauf ankommt.
Abrisskanten schaffen
Standort:
Wähle gut besonnte Böschungen aus, die besonders entlang von Wegen und Pfaden geeignet sind. Beachte, dass die Abrisskanten durch Niederschläge ausgewaschen werden können. Berücksichtige dieses Risiko bei der Standortwahl.
Erstellung & Pflege:
Entferne die Vegetation an den entsprechenden Stellen und steche mit einer Schaufel senkrecht ab, um mindestens 30–50 cm hohe senkrechte Abbruchkanten zu erzeugen. Im Profibereich können dafür auch ein Bagger oder Pneulader verwendet werden. Insbesondere mit dem Einsatz von Maschinen ist die Schaffung von Abrisskanten sehr einfach umzusetzen.
Eine minimale Pflege ist nützlich, aber nicht unbedingt notwendig. Falls nötig, kannst du den offenen Boden alle drei Jahre von überwachsender Vegetation befreien. Dies geschieht durch oberflächliches Abkratzen. Alternativ kannst du neue Abrisskanten schaffen. Verwende keine Herbizide.