Gartentipps Teil 1: Die richtigen Wildblumen für Wildbienen

Seidenbienen, eine Wildbienenart, umschwirren Blüten der Wildblume Rainfarn.
In fünf Blogbeiträgen geben wir dir wertvolle Tipps, wie du Wildbienen und viele weitere Insekten in deiner Umgebung ganz einfach fördern kannst. Unser erster Beitrag dreht sich um Wildblumen: Welche wachsen wo am besten? Was sollte man beim Einpflanzen beachten? Und welche fliegenden Gäste besuchen denn ihre Blüten?

Möchtest du Wildbienen beim Start in den Frühling unterstützen? Dann denke beim anstehenden Pflanzenkauf für Balkon oder Garten an die Bedürfnisse dieser fleissigen Insekten: Denn viele Wildbienenarten sind für ihr Überleben auf ein breites Angebot einheimischer Wildblumen angewiesen.

Auf den Blüten finden Wildbienen Pollen und Nektar, die sie für die Ernährung ihres Nachwuchses brauchen. Da viele einheimische Wildbienenarten auf den Pollen gewisser Blütenpflanzen spezialisiert sind, ist die Pflanzenwahl sehr wichtig. Es gibt indes auch ein paar nicht einheimische Pflanzen oder Kulturpflanzen, mit denen du Wildbienen unterstützen kannst.

Frühblüher – Wildblumen für unsere Mauerbienen

Mit den ersten Sonnenstrahlen im März schlüpfen bereits die ersten Wildbienen. Zu diesen Frühaufstehern gehört auch die Rote Mauerbiene, die Bewohner die du als Startpopulation zu unserem BeeHome bestellen kannst. Erwachen die Wildbienen aus ihrem Winterschlaf, machen sie sich sofort auf die Suche nach Pollen und Nektar. Mit folgenden Wildblumen bietest du den Roten Mauerbienen und anderen Frühfliegern, wie etwa der Königin der Erdhummel oder Frühlingspelzbiene, eine wertvolle Stärkung:

  • Blausterne (Scilla siberica)
  • Traubenhyazinthen (Muscari armeniacum)
  • Blaukissen (Aubrieta deltoidea)
  • Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Christrosen (Helleborus niger)
  • Nieswurz (Helleborus foetidus)
  • Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Lerchensporn (Corydalis cava)

Tipp: Zwiebelpflanzen wie Blausterne und Traubenhyazinthen kannst du auch im Herbst als Zwiebeln pflanzen.

 Osmia cornuta auf Muscari armeniacum

Osmia cornuta auf Muscari armeniacum

 

Wildstauden – mehrjährige Blütenpracht

Die grösste Auswahl gibt es bei den sogenannten Wildstauden. Darunter versteht man zwei bis mehrjährige einheimische Blütenpflanzen, von denen viele dutzend Arten speziell wichtig für unsere Wildbienen sind.

BeeSnack Diversity: Einheimische Wildblumen für Wildbienen

Wir haben für dich unter den wichtigsten Wildstauden 16 ausgewählt und so unseren BeeSnack Diversity kreiert. Die Auswahlkriterien sind neben der Wichtigkeit für Wildbienen die Schönheit der Blüten, die Eignung als Balkonpflanzen sowie die Pflegeleichtigkeit. Unser BeeSnack beinhaltet jeweils sechs Jungpflanzen. 

Der BeeSnack kann mit wenigen Klicks jeweils im Frühling auf unserem Onlineshop gekauft und bequem nach Hause bestellt werden. 

Einjährige aus der Samentüte – Vorsicht bei der Aussaat

Einige einheimische Wildblumen sind sogenannte einjährige Pflanzen. Sie keimen, wachsen, blühen und stecken dann die gesamte Energie in die Samen. Danach stirbt die Mutterpflanze ab, die Samen überdauern im Boden bis sie meist im Folgejahr erneut keimen.

Da sie kurze Zeit nach dem Aussähen bereits blühen, sind sie besonders geeignet für Saatmischungen. Achte darauf, dass diese besonders schönen und wertvollen Pollen- und Nektarspender dabei sind:

  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Ackersenf (Sinapis arvensis)

Tipp 1: Weniger ist mehr! Sähe nicht zu viele Samen pro Fläche. Sonst erdrücken sich die Keimlinge gegenseitig und werden schwach und krautig.

Tipp 2: Samen nie in den Rasen oder in die Wiese säen. Die Keimlinge können sich gegen das Gras nicht durchsetzen und verkümmern. Streue die Samen immer auf eine offene Bodenstelle oder ins Blumenbeet.

Einheimische Wildblumen: Kornblume und Mohn zaubern knallige Farben in den Garten und schaffen biodiverse Fläche..

Rund um den Weiher

Die meisten Wildbienen mögen es trocken und sonnig. Einige Arten besuchen aber ausschliesslich Wildpflanzen, die in Feuchtgebieten vorkommen. Wenn du einen Weiher im Garten anlegst oder ein sehr feuchtes Beet besitzt, sind folgende Pflanzen ein absolutes Muss für dich:

  • Blutweiderich (Lythrums salicaria)
  • Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris, Lysimachia punctata)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Öhrchen-Weide (Salix aurita)
  • Echtes Mädesüss (Filippendula ulmaria)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
Die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) ist hochspezialisiert: Sie sammelt ihren Pollen ausschliesslich auf Weiden (Salix).
Die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) ist hochspezialisiert: Sie sammelt ihren Pollen ausschliesslich auf Weiden (Salix).
Auf der sonnigen Kiesfläche

Eine graue Kiesfläche lässt sich im Nu in ein buntes Wildbienenparadies verwandeln. Viele Wildblumen, die für Wildbienen besonders wichtig sind, sind auf solch karge, trockene und sonnige – sogenannte Ruderalflächen spezialisiert. Hier eine Lister dieser besonders wertvollen Wildblumen:

  • Natterkopf (Echium vulgare)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Rispige Flockenblume (Centaurea paniculata)
  • Wegwarte (Cichorium intybus)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
  • Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Gelbe Resede (Reseda lutea)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)
  • Aufrechter Ziest (Stachys recta)
  • Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys)
  • Kratzdistel (Cirsium vulgare)
Die wunderschöne Kratzdistel ist für die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) fast unersetzbar.
Die wunderschöne Kratzdistel ist für die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) fast unersetzbar.
Im Schatten

Wer einen eher schattigen Garten hat, kann übrigens auch viel für Wildbienen tun. Hier bieten sich speziell Waldpflanzen an, die sich auf schattige Standorte spezialisiert haben.

  • Akelei (Aquilegia vulgaris)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)
  • Wald-Witwenblumen (Knautia dipsacifolia)
  • Mondviole (Lunaria rediviva)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Grossblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
Die Pelzbienen (Anthophora plumipes) auf einer Wildblumen, der Taubnessel.
Die Pelzbienen (Anthophora plumipes) werden oft mit Hummeln verwechselt, fliegen aber viel schneller. Sie können wunderbar auf ihren bevorzugten Wildblumen, wie etwa der Taubnessel, beobachtet werden.
Wildbienen fördern im Gemüsebeet

Auch viele Gemüsesorten bieten unseren Wildbienen ein reiches Mahl, wenn sie denn zur Blüte kommen. Zwiebeln, Lauch und Blumenkohl; Radieschen, Kopfsalat und Fenchel; Brokkoli, Rosenkohl und Rucola sind nämlich allesamt eine Augen- und auch eine Wildbienenweide.

  • Zwiebeln
  • Lauch
  • Schnittlauch
  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Federkohl
  • Radieschen
  • Kopfsalat
  • Fenchel
  • Rucola
Brokoli Blüte
Wer hätte ihn erkannt? Der Brokkoli zaubert wunderschöne Blüten, die von vielen Wildbienen sehr geschätzt werden.

Was passt für meinen Garten? Floretia hilft bei der Entscheidung 

Der Verein Floretia bietet nützliche Orientierungshilfe im Wildpflanzen-Dschungel: Auf dieser Webseite kannst ganz einfach eine Liste der geeigneten Wildpflanzen für deinen Garten erstellen. Zudem werden dir auch die Gärtnereien angegeben, bei denen du die entsprechenden Wildstauden kaufen kannst: Entdecke jetzt diese geniale neue Webseite von Floretia, die dich von A bis Z bei der Auswahl und Beschaffung von heimischen Wildpflanzen unterstützt! Das Label Floretia garantiert, dass die einheimischen Wildpflanzen aus lokalen Populationen stammen. So wird eine standortgerechte Bepflanzung sichergestellt.


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