Wieso sind Mauerbienen bei Obstbauern so beliebt? Und warum schlüpfen die Männchen immer vor den Weibchen? 10 interessante Fakten über die Bestäubungsmeister unter den Wildbienen.
1: Die sehr anpassungsfähige Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) ist in grossen Teilen Europas verbreitet. Sie kommt vom kühlen Südschweden bis ins heisse Nordafrika vor.
2: Frisch geschlüpfte
Männchen müssen meist einige Tage ungeduldig warten, bis sich die ersten Weibchen zeigen. Die Paarung dauert bis zu zwei Stunden, und gleich im Anschluss beginnen die Weibchen mit dem Brutgeschäft.
3: Mauerbienen sind nicht auf der Nistplatzsuche nicht wählerisch. Wenn sie draussen nichts Besseres finden, legen sie ihre Eier auch in Garnrollen, Dübel oder Rolladenstopper. Selbst in alten Auspuffrohren wurden schon Nester entdeckt.
4: Um eine Brutzelle mit Ei, gesammeltem Pollen-Nektar-Vorrat und Trennmäuerchen aus Lehm anzulegen, braucht ein Weibchen mehrere Stunden.
5: In die vorderste Brutzelle eines Niströhrchens legen Mauerbienen keine Eier. Dieser Trick soll hungrige Vögel davon abhalten, mit ihrem Schnabel Kokons zu erbeuten.
6: Mauerbienen können selber bestimmen, ob ein gelegtes Ei Männchen oder Weibchen wird. Aus befruchteten Eiern werden Weibchen, aus unbefruchteten Eiern Männchen. Weil diese zwei bis drei Tage vor den Weibchen schlüpfen, legen Mauerbienen die männlichen Eier in die vorderen Brutzellen. So können die Weibchen ungehindert ins Freie.
7: Die Eltern bekommen ihre Bienenkinder nie zu sehen. Denn Mauerbienen sterben nach Ende des Brutgeschäfts noch im Sommer, also lange bevor die Nachkommen im darauffolgenden Frühjahr aus ihren Kokons schlüpfen.
8: Gehörnte Mauerbienen und Rote Mauerbienen sind ausgezeichnete Bestäuber, denn sie sammeln Pollen trocken in ihrer Bauchbürste. 98 Prozent ihrer Blütenbesuche führen zu einer Bestäubung. Honigbienen, die den Blütenstaub mit Nektar vermischt an den Beinen transportieren, müssen dagegen durchschnittlich 7 Apfelblüten anfliegen, um eine einzige zu bestäuben.
9: Die Weibchen der Roten Mauerbiene haben zwei Hörnchen auf dem Kopf. Deswegen der wissenschaftliche Namenszusatz bicornis = zweihörnig.
Die jährliche Bestäubungsleistung durch Insekten inklusive Honigbienen und Wildbienen in Deutschland wird auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt. In der Schweiz auf circa 350 Millionen Franken.
10: Mauerbienen können selber bestimmen, ob ein gelegtes Ei Männchen oder Weibchen wird. Aus befruchteten Eiern werden Weibchen, aus unbefruchteten Eiern Männchen. Weil diese zwei bis drei Tage vor den Weibchen schlüpfen, legen Mauerbienen
die männlichen Eier in die vorderen Brutzellen. So können die Weibchen ungehindert ins Freie.