Es beginnt mit einem leisen Knistern. Noch bevor sich die ersten Mauerbienen des Jahres in Ihrem BeeHome zeigen, kannst du sie hören. Dann beginnt zu Hause endlich die summende Wildbienen-Zeit voller spannender Entdeckungen.
Wenn du in der warmen Frühlingssonne ein dezentes Rascheln wahrnehmen, weisst du: Jetzt knabbern sich deine Schützlinge von innen ein Loch in ihren Kokon und werden sich in wenigen Minuten am Ausgang der Röhre mit der Startpopulation zeigen. Falls du schon länger ein BeeHome hast, dessen Niströhrchen von den Mauerbienen mit einem Lehmpropfen verschlossen wurden, öffnen die Mauerbienen diese nun mit ihren Mundwerkzeugen.
So schlüpfen Mauerbienen
Die Männchen starten immer zuerst
Dann siehst du den kleinen Kopf der frisch geschlüpften Roten Mauerbiene. Sie krabbelt heraus, entleert ihren Darm und startet oft direkt zu ihrem ersten Blütenflug. Zuerst zeigen sich immer die Männchen, leicht erkennbar an der weiss-grauen Gesichtsbehaarung. Nun ist es wichtig, dass die Wildbienen sich an Blüten in der Nähe stärken können. Stelle daher sicher, dass die fleissigen Summer in der Umgebung Nahrung finden. Traubenhyazinthen, Blausterne und andere Frühblüher erleichtern den Wildbienen den Start in das Leben im Freien.
Endlich raus an die Sonne: Ein Mauerbienen-Männchen streckt nach dem Schlüpfen vorsichtig seinen Kopf an die frische Frühlingsluft.
Für die Männchen beginnt nach dem Schlüpfen das ungeduldige Warten auf die ersten Weibchen. Unruhig patrouillieren sie im Flug vor dem BeeHome und suchen in offenen Niströhren nach Partnerinnen. Je nach Temperaturverlauf dauert es drei Tage oder noch länger, bis die ersten Weibchen an den Nistausgängen auftauchen. Sofort stürzen sich die paarungswilden Männchen auf die sehnsüchtig erwarteten Mauerbienen-Weibchen, um die oft ein längerer Kampf entbrennt. Wer es als erster auf den Rücken eines der deutlich grösseren Weibchen schafft, umklammert es fest und wehrt Konkurrenten mit den Beinen ab.
Grosses Weibchen, kleines Männchen. Bei der Paarung kann man sich die Roten Mauerbienen in aller Ruhe anschauen. Entdecken Sie die kleinen Hörner am Kopf des Weibchens?
Paarungszeit ist Entdeckerzeit
Die Paarung ist eine gute Gelegenheit, sich die pelzig behaarten Mauerbienen in aller Ruhe aus der Nähe anzuschauen. Denn bei dem bis zu zwei Stunden dauernden Ritual bleiben die Paare ruhig an einem Ort sitzen und lassen sich auch von neugierigen Beobachtern nicht stören.
Spannend ist auch die Phase des Nestbaus, die mehrere Wochen dauert. Jedes Weibchen sucht sich eine eigene Niströhre im BeeHome und fliegt fleissig zwischen Blüten und Nest hin und her. Mit pollenbeladenem Bauch landet das Weibchen an seiner Niströhre und krabbelt vorwärts hinein. Kurz darauf kommt es rückwärts wieder heraus, wendet und kriecht mit dem Hinterteil voran in das Nest. Hier streift es den Blütenstaub ab, den es bei seinen Blütenbesuchen in der pelzigen Bauchbehaarung, der Bauchbürste, gesammelt hat. Wildbienentage sind sehr lang. Mit den ersten Sonnenstrahlen fliegen die Emsigsten los und kehren erst in der Dämmerung zum Schlafen in ihre Niströhre zurück. Ein einziges Weibchen baut bis zu 30 Brutzellen und nutzt dafür mehrere Niströhren. Es versorgt die Larven mit dem so genannten Pollenbrot, einem Gemisch aus Pollen und Nektar. Bis zu 2500 Blüten besucht ein einziges Weibchen pro Tag und sorgt so für eine ausgezeichnete Bestäubung in der Umgebung.
Mauerbienen sind genügsame Selbstversorger
Generell gilt: Ausser Blüten in der näheren Umgebung benötigen die Mauerbienen in ihrem sonnig und trocken platzierten BeeHome nichts zum Leben. Sie müssen nicht gefüttert werden, benötigen keine Wasserschale, sondern versorgen sich komplett selbst. Den Lehm, den die Weibchen zum Bau des Lehmverschlusses und der Trennwände brauchen, finden sie in der Umgebung.
Lust auf mehr Natur daheim? Hier wird es grüner.